Unsere SPD-Bundestagsabgeordnete Monika Griefahn erhebt Einwendungen gegen eine weitere geplante Elbvertiefung.

Das Planfeststellungsverfahren für eine weitere Elbvertiefung läuft. Das Vorhaben, das es einer neuen, noch größeren Generation von Containerschiffen ermöglichen soll, in den Hamburger Hafen einzulaufen,
wird konkret.

Monika Griefahn aber hält eine weitere Elbvertiefung für hochproblematisch. Mit Briefen an Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und den niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander kämpft sie daher gegen eine Fahrrinnenanpassung. Darüber hinaus hat sie Einwendungen gegen das Vorhaben bei der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord in Kiel erhoben.

Schon in ihrer Zeit als niedersächsische Umweltministerin war sie intensiv mit dem Thema befasst und hatte sich gegen Elbvertiefungen ausgesprochen.

Die Deichsicherheit ist bei einer weiteren Elbvertiefung nicht mehr langfristig gewährleistet, lautet die wichtigste Begründung der Abgeordneten. Die Deichverbände berichteten bereits von einem deutlich höheren Tidenhub durch die vergangenen Vertiefungen. Er liege derzeit bei 2,50 Metern. Schäden am Deckwerk der Deiche beklagten die Verbände schon jetzt und forderten Geld für deren Behebung vom Bund und von den Ländern. Hamburgs Logistik ist Jobmotor auch für die Menschen aus dem Landkreis Harburg, räumt Monika Griefahn ein. Dennoch müssen die Planer diesen enormen Eingriff mit all seinen Folgen bis zum Ende durchdenken, damit es nicht irgendwann zu einer Katastrophe wie einem Deichbruch und einer Überflutung weiter Landstriche durch eine Sturmflut kommt.

Griefahn kritisiert in ihren Briefen insbesondere, dass der durch den Klimawandel erwartete Anstieg des Meeresspiegels bei den Planungen für eine Deicherhöhung nicht genügend berücksichtigt wird. So gingen Hamburg und Niedersachsen bei ihren Berechungen für zukünftige Deicherhöhungen von einem Anstieg von rund 30 Zentimetern aus. Die günstigsten Szenarien des UN-Klimareports, der gerade erst den Ernst der Lage drastisch verdeutlicht habe, gingen aber schon von 19 bis 37 Zentimetern bis zum Jahr 2100 aus, die schlimmsten von 26 bis 59 Zentimetern. Damit müssen die Annahmen, die der Fahrrinnenanpassung zugrunde liegen, bezweifelt werden, machte Griefahn deutlich.

Aus Sicht der Bundestagsabgeordneten liegt die beste Lösung in einer Kooperation deutscher Häfen, die es auszuhandeln gelte. Auch sie habe für den Landkreis Harburg ein hohes Interesse daran, dass der Hamburger Hafen sich fortentwickeln könne. Aber: Hamburg wird auch aufgrund der Grenzen der übrigen Infrastruktur das prognostizierte, rasante Umschlagswachstum bei den Containern ohnehin nicht allein bewältigen können. In absehbarer Zeit steht mit dem Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven eine Alternative für die sehr großen Containerschiffe zur Verfügung.

Die Planfeststellungsunterlagen zur Elbvertiefung können auf den Internetseiten www.fahrrinnenausbau.de und www.zukunftelbe.de eingesehen werden.

Zudem besteht im Folgenden die Möglichkeit, die Anschreiben von Monika Griefahn an die jeweiligen Minister einzusehen.