Verwaltungen verwenden ihre eigene bürokratische Sprache, die stark an der juristischen Fachsprache orientiert ist. Den Beschäftigten in Verwaltungen vermittelt der spezifische Sprachgebrauch ein hohes Maß an Genauigkeit und Sicherheit. Bürger als Adressaten von Verwaltungskommunikation werden durch die Sprache der Verwaltung jedoch eher verunsichert, weil sie ihnen oftmals unverständlich oder ungewohnt ist.

Vom Germanistischen Institut der Ruhr Universität Bochum wurde im vergangenen Jahr ein Projekt zur Gestaltung einer bürgerfreundlichen Verwaltungssprache gestartet. Dieses Projekt bietet den teilnehmenden Verwaltungen die Möglichkeit, ihre Anschreiben von Germanisten und Verwaltungsjuristen bürgernäher zu gestalten.

Unsere Fraktion im Winsener Stadtrat hat dieses Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Finanzen und Personal gebracht, um hier Verbesserungspotentiale zu ausfindig zu machen: In Zufriedenheitsbefragungen von Verwaltungen stehen unverständliche Schreiben und Formulare regelmäßig ganz oben auf der Mängelliste, so Thorsten Perl Sprecher im Ausschuss dieser Befund ist in bedenklich: Es entstehen Effizienzverluste durch erhöhte Beratungs- und Nachbearbeitungszeiten, weil Bürger sich häufiger mit Rückfragen oder Beschwerden an die Verwaltung wenden so Perl weiter. Zudem wird bei den Bürgerinnen und Bürgern bei komplizierten, in der Verstehbarkeit mangelhaften Verwaltungsschreiben schwerlich eine Akzeptanz des Verwaltungs- handelns selbst entstehen können so Birgit Eckhoff stellv. Fraktionsvorsitzende.

So sind seit dem Beginn des Projektes, Mitte 2006, bereits 17 Verwaltungen in dieses Projekt eingestiegen, darunter in Niedersachsen auch die Stadt Wolfsburg. Dabei wurden überwiegend positive Erfahrungen gesammelt. Die positiven Erfahrungen wurden, und das ist Thorsten Perl besonders wichtig, von Bürgern und Mitarbeitern gleichermaßen gemacht. Denn eines ist klar, eine Verbesserung der Kommunikation lässt sich nur MIT den Mitarbeitern der Verwaltung erzielen, indem sich auch bei ihnen mittelfristig Entlastungen bzw. Vereinfachungen einstellen würden.

Den Antrag können Sie hier auf der Homapage nachlesen.