Die Winsener SPD reagiert mit großer Verwunderung auf die von Verwaltung und Polizei geschaffene Neuregelung der Abi-Feten in der Winsener Stadthalle. Im Fachausschuss des Rates wurde die Debatte um die Abi-Feten angestoßen und eine Überprüfung der Abläufe angeregt.

Erstaunt musste die SPD nun feststellen, ....

... dass bereits Neuregelungen getroffen wurden. Dabei kritisiert sie jedoch nicht nur die Information des Rates über die Presse, denn darüber hinaus wurden auch die betroffenen Schüler und Jugendlichen offensichtlich nicht ausreichend am Verfahren beteiligt. Neben diesem mangelhaften Beteiligungsverfahren steht die SPD aber auch den jetzt verkündeten Neuregelungen kritisch gegenüber.

„Eine Neuregelung, die ausschließlich zu Lasten der Schüler und Jugendlichen geht, entspricht absolut nicht den Erwartungen, die wir an die Verwaltung hatten. Dass der Beschluss ohne Rücksprache mit den Betroffenen getroffen wurde, entspricht zudem nicht unserer Vorstellung von demokratischen Entscheidungsabläufen“, so Eike-Christian Harden, Jugendbeauftragter im SPD-Ortsvereinsvorstand.

Nach Ansicht der SPD wird nämlich die alleinige Betrachtung von Sicherheit und Ordnung den verständlichen Forderungen nach einer großen Party für Jugendliche nicht gerecht. „Anstatt der Verordnung von „Oben“ streben wir eine kooperative Vereinbarung an. Ziel muss es dabei sein, dass sich die jugendlichen Organisatoren natürlich an Vorgaben halten müssen, aber auch Verwaltung und Polizei ein Entgegenkommen zeigen. Neben strengen Kontrollen des Alters sollte bspw. der Begriff „Eintritt“ auch als solcher aufgefasst werden. Das heißt, dass bei jedem Eintritt in die Stadthalle auch erneut Eintritt gezahlt werden muss. Weiterhin gehört nach unserer Auffassung die Verantwortung für die Sicherheit im öffentlichen Außenbereich ausschließlich in die Hände der Polizei, die Schläger und Randalierer konsequent in Arrest nehmen muss, damit diese Personen auch Konsequenzen ihres Handelns erleben und insbesondere erlernen“, so der stellv. Fraktionsvorsitzende Benjamin Qualmann.

SPD-Ratsfrau Birgit Eckhoff ergänzt: „Zudem kann die Stadtverwaltung durch ihre guten Erfahrungen in der Organisation von Großveranstaltungen sicher eine große Hilfestellung an die Schüler leisten, die alljährlich diese Feten organisieren. Nicht zuletzt sind diese Feten eine der wenigen Großveranstaltungen für Jugendliche in Winsen, die dann auch nicht durch eine Überregulierung erstickt werden dürfen. Eine zahlenmäßige Beschränkung halten wir aus diesem Grund für nicht vertretbar, vor allem nicht für die laufenden Abiturjahrgänge, die die bereits geplanten Veranstaltungen fest in ihre finanzielle Kalkulation für die Abschlussveranstaltung eingerechnet haben. Bleibt es bei der verkündeten Beschränkung, bleiben die Jugendlichen auf einem nicht unerheblichen Defizit sitzen.“

Die SPD wird unverzüglich den Kontakt mit den Sprechern der Abiturjahrgänge der drei Winsener Gymnasien aufnehmen und das Thema durch einen entsprechenden Antrag der Ratsfraktion auf die nächste Sitzung des Jugendausschusses am 21.03.2011 bringen. „Wir stehen für Neuregelungen, damit die zum Teil chaotischen Vorkommnisse der Vergangenheit angehören. Allerdings entsprechen die von Verwaltung und Polizei jetzt präsentierten Neuregelungen nur in ganz wenigen Punkten dem, was uns jugendgerecht erscheint“, so Fraktionsvorsitzender Dirk Oertzen abschließend.