In unseren Positionspapieren haben wir unsere Ziele und Inhalte zusammengetragen. Sie sollen das Gerüst unseres Wahlprogramms für die Kommunalwahlen am 11.09.2011 sein, das wir während einer Mitgliederversammlung Ende Juni verabschieden wollen. Bis dahin bitten wir Sie, uns kritisch zu begleiten. Ihre Rückmeldung mit Ihren Gedanken und Ideen kann uns helfen, unsere politische Ausrichtung im Sinne aller Menschen in unserer Stadt zu klären.

Unser Bildungskonzept heißt für Sie, dass unsere Stadt Ihnen und Ihren Kindern ermöglicht zu lernen. Dazu wollen wir die Kita-Gebühren senken, mehr echte Ganztagsschulen einrichten, die Erwachsenenbildung verbessern, und die Öffnungszeiten der Bildungseinrichtungen Ihren Bedürfnissen anpassen.

Was wollen wir erreichen?

Die SPD strebt gleiche Bildungschancen für alle an, damit jeder sein Leben selbst gestalten kann. Dazu muss Bildung für alle erschwinglich sein; die Öffnungszeiten zu allen Bildungseinrichtungen dürfen sich nicht auf wenige Stunden am Tag beschränken. Also: Unsere Stadt soll jedem hervorragende Bildungschancen bieten. Wir wollen eine faire Stadt für alle – dazu ist Chancengleichheit der Schlüssel.

Die Stadt Winsen bestimmt, welchen Betrag Sie als Eltern monatlich bezahlen, wenn ihre Kinder eine Kinderkrippe, einen Kindergarten oder einen Kinderhort besuchen. Die SPD will, dass jedes Winsener Kind alle Tageseinrichtungen (auch die vorschulische Sprachförderung) nutzen kann – unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Also: Frühkindliche Bildung soll langfristig und nachhaltig für alle zugänglich bleiben. Wir wollen eine Stadt für alle schaffen – dazu ist Bildung der Schlüssel.

Ganztagsschulen bieten besondere Chancen für bessere Bildung. Die zusätzliche Zeit, die Kinder in diesen Schulen verbringen, wollen wir sinnvoll nutzen: Die Schulen müssen die Schüler individuell fördern; sowohl ihre Stärken aus- als auch ihre Schwächen abbauen. Sie müssen ihre Hausaufgaben erledigen und Zeit finden, sich sportlich und kulturell zu betätigen. Wenn die Schüler ihre Ganztagsschule verlassen, müssen sie in ihren Interessen und Talenten gefördert worden sein und ihre Hausaufgaben erledigt haben. Das gleicht Nachteile aus und entlastet die Eltern von Bildungsaufgaben, so dass sie die wertvolle gemeinsame Zeit mit ihren Kindern besser nutzen können. Also: Unsere Stadt soll echte Ganztagsschulen anbieten. Wir wollen Bildung für alle – dazu ist eine gemeinsame Anstrengung nötig.

Ganztagsbetreuung ermöglicht den Eltern, ganztags zu arbeiten. Sie nützt daher den Eltern und der Wirtschaft. Eine zuverlässige Ganztagsbetreuung ist der einzige Weg, wie beide Elternteile – oder Alleinerziehende – ganztags arbeiten können. Zudem ist die Bildung der Kinder die Voraussetzung für spätere Fort- und Weiterbildung der Erwachsenen. Auch deshalb ist Bildung inzwischen ein wichtiger Standortfaktor. Also: Unsere Stadt soll auch für Erwachsene bessere Bildungsmöglichkeiten anbieten. Gute Bildung für alle ist der Schlüssel zu unserer Zukunft – damit müssen wir so früh wie möglich beginnen und dürfen niemals aufhören.

Bildung beginnt mit der Geburt; der Bildungsprozess endet nie. Wir setzen uns mit ganzer Kraft dafür ein, dass Bildung für alle gelingt: Das ist für uns eine Frage der Gerechtigkeit!

Was können wir tun?

Wir wollen die Kita-Gebühren senken: Langfristig wollen wir die Tageseinrichtungen sogar kostenlos anbieten. Die Beitragsfreiheit werden wir nicht von heute auf morgen erzielen, aber wir streben nachhaltig an:

• die Beitrage nicht zu erhöhen,
• sie zu senken, sobald die finanziellen Mittel dafür zur Verfügung stehen,
• das Geld vollständig in die Bildung fließen zu lassen, das wir von Land und Bund für die Kinderbetreuung erhalten.

Die Stadt muss bis 2013 für 35% der unter Dreijährigen einen rechtsanspruchsfähigen Betreuungsplatz anbieten. Dieses Ziel begrüßen wir sehr und wollen es nach Kräften unterstützen: Dazu werden wir in den kommenden Jahren auch in neue Gebäude investieren müssen. Wir wollen bei diesen ohnehin zwingend anfallenden Kosten Geld einsparen, indem wir gezielt Projekte anstoßen, an denen sich das Land, der Bund, die Europäische Union oder Forschungsgemeinschaften beteiligen.

Ergänzend dazu wollen wir einen virtuellen Betriebskindergarten einrichten: Gemeinsam mit interessierten Unternehmen in unserer Stadt schaffen wir zusätzliche Betreuungsplätze. Die Unternehmen können durch feste Belegplätze davon profitieren, die Stadt durch eine Kostenübernahme durch die Unternehmen.

Wir wollen mehr Ganztagsbetreuung und mehr echte Ganztagsschulen: Mindestens so viele Plätze wie gebraucht werden, plus eine kleine Reserve. In vielen Kitas und den Schulen stehen die Räume schon zur Verfügung. Es lassen sich also ohne hohe Investitionskosten Ganztagsplätze einrichten. An den Kitas wollen wir versuchen, Teilzeit- in Vollzeitstellen umzuwandeln; für die Lehrerstellen an Ganztagsschulen sind wir auf das Land Niedersachsen angewiesen.

Wir wollen eine Ganztagsbetreuung, auf die sich Eltern verlassen können: Die Öffnungszeiten der Einrichtungen müssen sich nach den Bedürfnissen der Eltern richten. Sie brauchen Betreuungsmöglichkeiten auch frühmorgens und spätabends sowie in den Ferien. Diese Möglichkeiten wollen wir schaffen. Außerdem darf die Einteilung in Schulbezirke mit Besuchspflicht bestimmter Schulen keine Eltern daran hindern, ihre Kinder in eine Ganztagsschule zu schicken.

Weil zu einer echten Ganztagsbetreuung auch ein Mittagessen gehört, wollen wir für jede Schule eine Mensa einrichten: Sie muss groß genug sein, so dass alle Schüler beim Essen sitzen können. Wir wollen, dass das Essen dort frisch und hochwertig ist, aber auch bezahlbar, damit kein Kind vom Schulessen ausgeschlossen ist. Die Mensen müssen ebenso für Hortkinder wie für Kinder in Ganztagesbetreuung zugänglich sein. Sie müssen auch in den Ferien geöffnet bleiben, damit dort Kinder in Ferienbetreuung ein Mittagessen erhalten können.

Wir wollen eine enge Kooperation der Zivilgesellschaft mit den Schulen: Vereine – wie die Feuerwehr, Sport- oder Musikvereine – sollen enger mit den Schulen zusammenarbeiten. Wir sehen auch eine hervorragende Möglichkeit generationsübergreifend zusammenzuleben: Aktive Winsener Senioren können ihre im Leben erworben Fähigkeiten an die Schüler weiterreichen und diese könnten Ihnen die Wege in die Internet-Welt erleichtern. Auch solche Prozesse möchten wir unterstützen und fördern.

Wir wollen uns dafür einsetzen, dass die Integrierte Gesamtschule Winsen ein Erfolg wird und dass die Kreisvolkshochschule in der Kreisstadt Winsen mehr Kurse anbietet: Beide Einrichtungen sind jedoch nicht in Händen der Stadt. Wenn die Kooperation der städtischen Einrichtungen oder Schulen nötig ist, werden wir alle Bemühungen unterstützen, mehr Gesamtschulplätze anzubieten und das Abitur an der IGS als Abschluss zu ermöglichen. Ebenso werden wir alle Maßnahmen unterstützen, die zusätzliche Kurse der KVHS in der Kreisstadt ermöglichen – besonders für generationsübergreifende Projekte und für Sprachförderung.

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