Die Ergebnisse des „Winsener Stadtgesprächs“ zum Thema Soziale Stadt hat die SPD nun in Form eines Antrags in die politischen Gremien eingebracht. Zentrale Anforderungen zur Neuausrichtung des Projektes sind u. a. die Einrichtung eines Stadtteilbeirates sowie ein Maßnahmenpaket rund um das Thema Sicherheit.

„Sicherheit im Viertel ist immer wieder ein Thema. Im Verlauf unseres Stadtgesprächs haben wir erfahren, dass im Projekt Soziale Stadt in Stade gemeinsame Sicherheitsspaziergänge von Frauen und Kindern mit der Polizei helfen konnten, das Sicherheitsempfinden zu steigern. Gemeinsam Plätze aufsuchen, an denen Angst und Sorge gefühlt wurde, ist besonders für Kinder und Frauen eine Möglichkeit, das vor Ort erlebte zu verarbeiten und künftiges Verhalten in ähnlichen Situationen zu klären, erläutert Benjamin Qualmann, stellv. Fraktionsvorsitzender, eine Kernforderung des Antrages. „Darüberhinaus beantragen wir auch eine Meldestelle für Unsicherheitserlebnisse bei der Stadt, damit jeder, der ein Unsicherheitserlebnis hatte, dieses auch umgehend melden kann. Dadurch können Verwaltung und Polizei gezielt Maßnahmen ergreifen“, so Qualmann weiter.

Besonderen Entwicklungsbedarf sieht die SPD im Zusammenleben von Bewohnern und Anwohnern des Quartiers Albert-Schweitzer-Str. „Um das Zusammenleben und die Nachbarschaft zu verbessern, haben wir die Einrichtung eines Stadtteilbeirates beantragt, in dem Anwohner und Bewohner des Viertels gemeinsam Projekte anschieben und Lösungen für aktuelle Probleme diskutieren und vereinbaren können“ so Ronai Temel, Beisitzerin im Ortsvereinsvorstand und Bewohnerin in der Albert-Schweitzer-Strasse.

„Wir hoffen, dass wir mit unserem Antrag und dem Winsener Stadtgespräch dazu beitragen können, ein besseres Wohnumfeld im Quartier zu schaffen und daraus auch für das Vorgehen in anderen Quartieren der Innenstadt zu lernen. Vor Ort die Nachbarschaft zu spalten macht keinen Sinn. Diese Prozesse müssen wir stoppen, unser Antrag soll dazu beitragen, das friedvolle Zusammenleben vor Ort zu verbessern“, so Qualmann abschließend.

Der Antrag war ursprünglich für den Sozialausschuss am 12. Mai 2011 gestellt, wurde allerdings mit Stimmen von CDU und FDP aufgrund seiner Verfristung in den Planungsausschuss am 16. Juni verwiesen. Man war scheinbar der Ansicht, soziale Aspekte, wie sie in unserem Antrag stehen, seinen dort besser aufgehoben – wir haben dem dann zwingender Art nachgegeben, damit er überhaupt behandelt werden kann, denn der Sozialausschuss tagt in dieser Legislaturperiode nicht mehr.