Die Verkehrssicherheit in der Niedersachsenstraße ist wieder einmal ein Thema, das die Gemüter bewegt. Zur nächsten Sitzung des Bauausschusses am 08.09.2011 hat die CDU beantragt, zusätzliche Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit an Kreuzung Niedersachsenstr./Dorotheenstr. zu entscheiden. Wir möchten weitergehen und die Sicherheit im Gesamtverlauf der Niedersachsenstraße erhöhen – gerade an der Kreuzung zur Eckermannstr. ist ein durch die Polizei benannter Unfallschwerpunkt vorhanden.

„Mit dem Rad bspw. die Niedersachsenstraße langzufahren, heißt aus meinem Erleben auch immer mal wieder kritische Situationen überstehen zu müssen“, weiß Norbert Rath, Ortsvereinsvorsitzender, passionierter Radfahrer und regelmäßiger Benutzer der Straße. Er habe sich allerdings schon im vergangenen Jahr über die Prioritätensetzung gewundert, denn die Straße ist im Radverkehrskonzept trotz massiver Gefahrenpunkte nicht einmal aufgeführt. „Wir haben nicht beliebig viel Geld in der Stadtkasse, um alles von jetzt auf gleich umzubauen. Andererseits fahren viele Kinder täglich mit dem Fahrrad durch die Niedersachsenstraße zur Schule. Da habe ich mir schon manchmal Sorgen gemacht, etwa bei Regen und Dunkelheit im Winter.“

„Wir waren sehr überrascht über den Antrag der CDU, die Verkehrssicherheit lediglich an der Kreuzung Niedersachsenstraße und Dorotheenstraße zu verbessern,“ wundert sich der stv. SPD-Fraktionsvorsitzende Benjamin Qualmann. „Unseres Wissens ist diese Kreuzung bisher nicht als Unfallschwerpunkt aufgefallen.“ Immerhin habe der Rat im letzten Jahr über ein Radverkehrsentwicklungskonzept beraten, das in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll. In diesem Zusammenhang hatte der Rat von der Polizei eine Stellungnahme zu besonderen Unfallschwerpunkten eingeholt; die Kreuzung wurde dabei jedoch nicht erwähnt. „Anders verhält es sich mit der Kreuzung Niedersachsenstr. / Eckermannstr. Dort liegt ein von der Polizei definierter Unfallschwerpunkt vor.”

Für die gesamten baulichen Maßnahmen im Radverkehrskonzept hat die Verwaltung eine Prioritätenliste erstellt. „Die Prioritätenliste hätten wir uns auch sparen können, wenn jetzt möglicherweise nur aus wahlkampftaktischen Gründen weitere Baumaßnahmen an beliebigen Stellen gefordert werden,“ so Qualmann weiter. Man könne gerne der Verbesserung der Verkehrssicherheit eine noch höhere Priorität einräumen. „Dann sollten wir aber eine systematische Unfallanalyse vorliegen haben, um gezielt auf besondere Unfallschwerpunkte, auch in der Niedersachsenstr., eingehen zu können.“

Genau das beantragt unsere Ratsfraktion für die nächste Sitzung des Bauausschusses am 08.09.2011. Damit erreiche man ein Verfahren, das nach festgelegten Kriterien objektiv nachprüfbar und für das gesamte Stadtgebiet gleich ist. Wer anders vorgehen wolle, laufe Gefahr, dass ihm vorgeworfen wird, willkürliche und ungerechte Entscheidungen zu treffen.

Im Entscheidungsprozess sind auch die Interessen der Gewerbetreibenden zu berücksichtigen, die sich in der Straße angesiedelt haben. Denn auch das bedeute Lebensqualität für alle Anwohner, wenn der Zahnarzt, der Bäcker oder Gemüsehändler in der Nachbarschaft ist.

Intensive Gespräche mit allen Anliegern sollen am Anfang stehen. „Ein offenes Zugehen der Stadt auf alle Beteiligten wird gute Lösungsvorschläge bringen und das wechselseitige Verständnis in der Nachbarschaft fördern“ davon ist Benjamin Qualmann überzeugt.