Nach den Störfällen und den immer länger werdenden Mängellisten in den AKWs Krümmel und Brunsbüttel sollten auch die größten Befürworter und Lobbyisten der Atomenergie einsehen, dass diese keineswegs als sicher zu bezeichnen ist.

Hier vorab 10 gute Gründe gegen die Atomkraft

Anders als in Schleswig-Holstein, wo bereits über eine Stilllegung des alten AKW Brunsbüttel diskutiert wird, hält die niedersächsische CDU / FDP Landesregierung an der Atomenergie fest.

Ministerpräsident Wulff (CDU) und Umweltminister Sander (FDP) werden nicht müde, Atomenergie als die Lösung für den Klimaschutz schönzureden. Gleichzeitg soll Niedersachsen zum Atomklo der Nation erklärt werden. Die massiven Probleme mit der Asse, die eine tickene Zeitbombe darstellt, werden abgewiegelt. Die Bevölkerung soll über das Bergrecht außen vor gehalten werden und die FDP spricht sich lapidar für einen umweltsicheren Verschluss der Asse II aus.

Der Umweltminister propagiert die Nutzung und erörtert sogar den Neubau von Atomkraftwerken. Er kündigt an, sich für eine schnelle Inbetriebnahme des Atommüllendlagers Gorleben einzusetzen und das Moratorium aufzuheben zu wollen. Er erklärt, dass an den Atommüllstandorten mit geeigneten Informationseinrichtungen Vertrauen und Akzeptanz geschaffen werden kann und ignoriert offenkundig den Protest der Menschen, die seit Jahrzehnten gegen die Endlager demonstrieren. Bei einem Besuch in Schacht Konrad posiert er mit einen T-Shirt vor laufenden Kameras mit der Aufschrift: Atomkraft ist kerngesund und verhöhnt somit die Sorgen und Ängste der Menschen in Niedersachsen.

Ministerpräsident Wulff ist der Überzeugung, dass die Laufzeiten alter Atomkraftwerke von 32 auf 60 Jahre verlängert werden müssen, um eine friedliche Nutzung der Kernenergie zu gewährleisten. Wulff: Es macht überhaupt keinen Sinn, dass wir in Deutschland einen isolierten Atomausstieg organisieren.

Die Regierung Wulff arbeitet so auf subtile Art gegen den von Bundeskanzler Schröder erreichten Atomausstieg. Angela Merkel hat diesen in der Koalitionsvereinbarung akzeptiert. Die Regierung Wulff täuscht hier die Menschen in Niedersachsen und verhindert in scheinheiliger Art und Weise den Umbau zu den Erneuerbaren Energien.

Die (niedersächsische) SPD wird am vereinbarten Atomausstieg festhalten. Die Atomenergie ist nicht die Lösung für die Energie- und Klimaschutzprobleme der Zukunft. Unser erklärter politischer Wille ist der kontinuierliche Ausbau der Erneuerbaren Energien. Wir nehmen die Menschen in den Endlagerregionen mit ihren Sorgen ernst. Wir werden uns auch weiterhin mit aller Vehemenz dagegen wehren, dass sich die CDU auf Kosten der Betroffenen in Sachen Atomenergie profilieren will.

Es wird mit der SPD in Niedersachsen kein Atomklo für die Nation geben. Das Gorleben-Moratorium wird nicht aufgehoben.

Die SPD fordert ein Endlagersuchkonzept nach internationalen Sicherheitskriterien. Auch Süddeutschland wird von uns in die Pflicht genommen werden. Das Moratorium wird solange bestehen, bis ein verlässliches Ergebnis unabhängiger Endlager-Experten hierzu vorliegt.

Die SPD hat den politischen Willen zum Strukturwandel in der Energieversorgung ohne Versorgungslücken. Bei zügigem Ausbau dezentraler Versorungsstrukturen mit erneuerbaren Energien ist dies bis 2040 theoretisch möglich.

10 gute Gründe gegen die Atomkraft