Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte die SPD-Kandidatin für den Bundestag, Svenja Stadler, die Schäferei von Wendelin Schmücker (Sprecher der Berufsschäfer in Niedersachsen) im Winsener Ortsteil Borstel.

Schäferei hat Tradition in der Familie Schmücker. "Seit mehr als 200 Jahren wird das Wissen von Generation zu Generation weitergegeben." Für Wendelin Schmücker war schon im Alter von 16 Jahren klar, dass er einmal die Schäferei seines Vaters weiterführen wird. Gemeinsam mit ihm versorgt er heute über 700 Mutterschafe mit ihren Lämmern. "An 100 Tagen im Jahr sind wir mit den Schafen unterwegs. Das ist notwendig, da sich der Betrieb sonst nicht rentieren würde," so Schmücker.

Eine Station sind dabei auch die Deiche entlang der Elbe. Erstaunt war Svenja Stadler davon, wie wichtig die Schafe dabei für die Deichpflege sind. Mit ihrem besonderen Gebiss halten sie das Deichgras kurz, ohne dabei die Grasnarbe zu beschädigen. Zudem festigt ihr Klauentritt den Deich. Mit erstaunlicher Kraft werden so Mauselöcher und Maulwurfhügel wieder festgetreten. Für die SPD-Bundestagskandidatin war das der Auftakt zu einem spannenden Hofbesuch.

Ehrenamtlich ist Wendelin Schmücker als stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung e. V. und als Sprecher der Berufsschäfer in Niedersachsen aktiv und damit auch regelmäßig zu Gesprächen und Verhandlungen auf der politischen Bühne in Berlin und Brüssel. "Solidarität unter den Landwirten gibt es nicht mehr so wie früher und großer Technikeinsatz wie bei der Kuhhaltung lohnt sich in der Schäferei nicht. Bei uns ist vieles Handarbeit. Wenn wir die Kosten für den Scherer mitrechnen, setzen wir bei der Schafschur noch zu. So wenig bringt die Wolle derzeit", erklärt Schmücker. Gerade die geplante Agrarreform 2020 wird über den Bestand von kleineren Berufsschäfereien in Deutschland entscheiden. "Im Vergleich zu anderen EU-Ländern haben wir heute sehr viel weniger Schafe als noch vor 25 Jahren. Alleine in den östlichen Bundesländern gab es damals fünf Mal so viele Schafe wie heute. Derzeit gibt es in Deutschland insgesamt nur noch 1,2 Millionen, in England zum Vergleich noch über 20 Millionen Schafe."

Um ihren Betrieb auch künftig erfolgreich führen zu können, wollen die Schmückers eine Fläche zwischen Autobahn und Bundesbahntrasse an einen Betreiber von Solaranlagen verpachten. "Ein zweites Standbein wäre schon wichtig", sagt Senior Adolf Schmücker. So seien die Preise für Lämmer nach einem Hoch in 2012 wieder gefallen und andere Betriebskosten, wie bspw. für Futter und Versicherung, gestiegen.

Zum abschließenden Fototermin auf einer Wiese mit 300 Mutterschafen bedauerte Svenja Stadler endgültig, dass sie ihre Kinder nicht mitgebracht hatte. "Es war eine schöne Zeit bei Ihnen. Wenn alles so kommt wie geplant, können sie sich nach der Bundestagswahl auf mich verlassen,"so Svenja Stadler.

Schäferei 2 (27.06.2013)
v.l.n.r.: Senior Adolf Schmücker, Junior Wendelin Schmücker, Svenja Stadler (SPD-Bundestagskandidatin), Heinrich Schröder (Vorsitzender des Ausschuss für Umwelt, Klima, Landwirtschaft und Feuerschutz der Stadt Winsen)