Zum Inhalt springen
Marstall Foto: Thomas Bohn

25. März 2023: Stadtbibliothek – Winsen diskutiert!

Wer in den letzten Wochen in Winsen die Zeitungen aufschlägt oder einfach auf dem Markt einkauft, kommt an diesem Thema nicht vorbei: Die neue Stadtbibliothek!

Es fällt allerdings auf, dass weniger über ein verbessertes kulturelles Angebot in der Stadt diskutiert wird, sondern über zu fällende Bäume oder über die Größe. Der Stadtrat entscheidet im März als nächsten Schritt über den zugehörigen Bebauungsplan. In der öffentlichen Diskussion klingt das so, als würde im April die Welt in Winsen untergehen, kein Baum mehr stehen und ein riesiges Gebäude die Stadt verunstalten.

Immer ist es hilfreich, sich genau zu informieren, z. B. was entscheidet im März der Stadtrat? Er entscheidet weder über den Bau noch über das Fällen von Bäumen, sondern über den Bebauungsplan, um, wenn dann die Entscheidung irgendwann ansteht, dort eventuell die neue Stadtbibliothek entstehen zu lassen. Das heißt, Polemik und Hektik ist völlig unangebracht und überzogen.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt außerdem, dass diese Entscheidung für eine neue Stadtbibliothek nicht vom Himmel gefallen ist. Seit 2017/18 beschäftigen sich die politischen Gremien in Winsen mit der eventuellen Neugestaltung der Stadtbücherei. Beteiligt waren nicht nur politischen Gremien, sondern z. B. in einer Bürgerbefragung 2018 zur Zufriedenheit der Bürger:innen mit der bestehenden Stadtbücherei die Bevölkerung. Diese ergab, dass die sich beteiligenden Bürger:innen genaue Vorstellungen hatten, was eine Stadtbücherei bieten soll. Dieses Umfrageergebnisse nahm die Fraktion der Grünen 2019 auf, um für die weitere Planung Kriterien für die Stadt vorzugeben. Auch die SPD formulierte ihre Vorstellungen. Ein renommierter Professor wurde beauftragt, Ideen zur Umsetzung zu entwickeln. Dieses tat er und hat auf der Grundlage aller dieser Vorschläge ein Modell, wie es denn aussehen könnte, einer Arbeitsgruppe von Verwaltung, Politik, Schule, Kultur und Heimat und Museumsverein vorgestellt. In dieser Arbeitsgruppe wurden dann Empfehlungen an die Politik erarbeitet, dazu gehörte auch der Standort am Marstall.

Diese ganzen Vorgänge fanden nicht in abgeschlossenen Kellerräumen statt, sondern wurden öffentlich gemacht und in öffentlichen Ausschuss-Sitzungen des Stadtrats diskutiert

Fazit: Seit 6 Jahren ist das Thema in Winsen präsent, im März will der Stadtrat die Möglichkeit (und die Betonung liegt auf Möglichkeit) schaffen, die Wünsche der Bevölkerung nach einer besseren Stadtbücherei umzusetzen. Das heißt also, nach der Märzsitzung beginnt die Entscheidungsdiskussion über alles weitere und selbst bei der nun anstehenden Entscheidung den Bebauungsplan zu ändern, ist nichts festgemeißelt. Jetzt geht ist um alles das, was in der Öffentlichkeit bereits als feststehend diskutiert wird. Wo war die Diskussion die letzten 6 Jahre?

Jede:r der in Winsen dafür eintritt, aus Winsen eine interessante Kreisstadt zu machen, sollte sich daran beteiligen, dass nicht nur das kulturelle Angebot durch die neue Stadtbibliothek verbessert wird, sondern die Stadtverwaltung mit Vorschlägen, wie die Stadt lebenswerter werden kann, überschütten, um dann die Auswahl gemeinsam mit der Politik zu treffen.

Vorherige Meldung: Statement zum Neubau der Stadtbibliothek

Nächste Meldung: Installation von Beleuchtung bei einem Teilstück vom „Mittelster Weg“

Alle Meldungen