Wir stimmen mit der CDU-Fraktion überein, dass die Parkplatzsituation am Winsener Bahnhof dringend entspannt werden muss so Dirk Oertzen, Fraktionsvorsitzender. Wir haben in der Fraktion bereits über das Thema Parkpalette diskutiert und waren uns einig, dass der Bau einer solchen vor allem die für die Anwohner untragbar werdende Situation entschärfen wird so Oertzen weiter.

Unsere Fraktion sieht zwar den Vorschlag der Verwaltung zum Bau zusätzlicher Parkplätze als positiv an, erkennt darin aber keine, auch für die Anwohner, zufrieden stellende Lösung. Das Argument der Verwaltung, das der Bau einer Parkpalette zu kompliziert ist wird nicht geteilt, denn andere Städte und Gemeinden im Umkreis oder auch die DB bzw. der HVV als Betreiber diverser Park & Ride Parkhäuser können bei der Planung sicher Hilfestellung geben.

Das oft auftauchende Argument, dass erst das Dritte Gleis kommen müsse, damit am Bahnhof vernünftig gehandelt werden kann, ist an dieser Stelle schlicht und einfach nicht mehr hinnehmbar. Die Zahl der PKW steigt in Winsen durch den Zuzug neuer Bürgerinnen und Bürger stark an. Dieses liegt daran, dass diese aufgrund der Lage der ausgewiesenen Baugebiete vor allem in den suburbanen (dörflichen) Raum der Kernstadt ziehen und dadurch den ersten Abschnitt auf dem Weg zur Arbeitsstätte, die meist in Hamburg oder Lüneburg liegt, mit dem PKW bis zum Bahnhof zurücklegen müssen, da der öffentliche Nahverkehr in der Stadt dieses nicht gewährleisten kann. Allein deshalb ist die Stadt hier schon in der Pflicht, die dadurch entstandenen Lücken in der Infrastruktur durch ein Parkdeck vernünftig zu schließen. So Benjamin Qualmann, stellv. Fraktionsvorsitzender und Mitglied im Bauausschuss.

Die Fraktion weist zudem darauf hin, dass die Verpflichtung hier nicht nur bei der Stadt liegt, denn auch die Deutsche Bahn AG bzw. der HVV ist hier ausdrücklich gefordert, einen Beitrag zu leisten. Die bevorstehende erneute Preiserhöhung im Nahverkehr sollte auch den davon betroffenen Pendlern durch ein mehr an Service zu Gute kommen. Es ist an dieser Stelle neben dem ständigen Nehmen auch ein Geben der Bahn / des HVV zu verlangen! Ebenso ist natürlich auch der Bezug von EU Strukturfördermitteln, wie von der CDU vorgeschlagen, an dieser Stelle zu prüfen.

Sollte die Bahn jedoch bei ihrer bisher sturen Haltung bleiben und öffentliche Fördermittel verwehrt werden, sind natürlich auch andere Möglichkeiten einer Finanzierung zu diskutieren. Da viele Pendler, die den Parkbereich in Winsen nutzen, aus dem Lüneburger Raum kommen, sollten in der Diskussion z. B. auch Optionen wie eine Refinanzierung durch ein zeitlich befristetes Parkplatzabo oder ähnliches nicht verschwiegen sondern ehrlich und offen diskutiert werden. Wir hoffen jedoch, dass solch eine Option nicht zum Zuge kommen muss, damit nicht am Ende wieder die (Winsener) Pendler die Leidtragenden sind. so Qualmann abschließend.