100 von über 100.000 in der Menschenkette gegen die Atomkraft - SPD Landkreis Harburg: „Keine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke“
Rund 100 SPD-Mitglieder aus dem Landkreis Harburg, darunter auch einige aus Winsen, haben sich an der Menschenkette gegen die Atomkraft zwischen dem AKW Krümmel und dem AKW Brunsbüttel beteiligt. Mit 120 km Länge und 100.000 bis 120.000 Demonstranten war es eine der größten Demonstrationen in der Geschichte der Bundesrepublik.
Die Menschenkette richtete sich insbesondere gegen den Weiterbetrieb des AKW in Krümmel. Dem gemeinsamen Aufruf von Parteivorstand und Fraktion folgten zahlreiche Mitglieder und Gäste. Allein im Zentrum von Geesthacht verstärkten rund 100 per Bus, Fahrrad und PKW Angereiste aus dem Landkreis Harburg die Menschenkette, die sich ab etwa 14.30 Uhr zu schließen begann. Vorher versammelten sich die Genossen und ihre Freunde am Stand des SPD-Ortsvereins Geesthacht, vor dem sich weitere zahlreiche Demonstranten eingefunden hatten.
Die zu diesem Treffen angereiste Generalsekretärin der SPD, die Bundestagsabgeordnete Andrea Nahles, rief zum Widerstand gegen die Pläne von Schwarz-Gelb auf: „Eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke darf es nicht geben. Die Technologie ist hochriskant und gefährlich. Sie erzeugt stark strahlenden Abfall. Niemand auf der Welt hat dafür eine dauerhafte Endlagerung, die überdies Jahrtausende halten muss“, so Andrea Nahles. Sie hoffe, dass Schwarz-Gelb für diese verfehlte Politik bei der NRW-Wahl die Quittung bekomme und eine neue rot-grüne Regierung in NRW im Bundesrat die Laufzeitverlängerung verhindern wird.
Vorher hatten bereits der Unterbezirksvorsitzende Klaus-Dieter Feindt und die frühere Bundestagsabgeordnete Monika Griefahn auf die Gefahren hingewiesen, die mit der weiteren Nutzung der Atomkraft verbunden sind. Sie wurden unterstützt von Mitgliedern der SPD-Kreistagsfraktion, die seit langem die endgültige Stilllegung des AKW Krümmel fordern. „Alle Atomkraftwerke in Deutschland haben in ihrem Umkreis erhöhte Raten an Leukämie: Es ist Zeit, diesen energiepolitischen Irrweg endgültig zu beenden“, sagte Fraktionschef Prof. Jens-Rainer Ahrens.