Die SPD-Kreistagsfraktion setzt sich dafür ein, dass an allen allgemein bildenden Schulen die Möglichkeit einer umfassenden professionellen sozialpädagogischen Unterstützung angeboten werde. Die Notwendigkeit dafür wäre schon vor 3 Jahren gegeben gewesen. Sie sei heute dringender denn je. Zu diesem Ergebnis kommt der Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Prof. Jens-Rainer Ahrens aus Asendorf.

Die anzugehenden Aufgabengebiete umreißt Ahrens mit unabhängigem und vertraulichem Beratungsbedarf bei schulischen Problemen wie Mobbing und Wohlstandverweisung, Gewalt an Schulen und im Internet, bei Suchtproblemen und im weiten Feld von Migrations- und Integrationsproblemen.

Für die SPD-Fraktion gebe es eine Reihe von gewichtigen Gründen, dieses für alle allgemein bildenden Schulen des Landkreises zu fordern. Der schulpolitische Sprecher der Fraktion, Dr. Dieter Bender (Winsen), führt hierzu aus: „Wie jüngst in einigen Orten erlebt und an allen Schulen befürchtet, ist die rapide steigende, eskalierende Gewaltbereitschaft einzelner oder von Gruppen zu vermeiden, in dem das latent vorhandene Gefahrenpotential professionell minimiert wird.“

Das Qualifikationsprofil der Unterstützung erfordere einen breiten Anforderungshorizont, meint der Realschullehrer Bender. Als positive Nebenwirkung der professionellen Sozialarbeit an Schulen sieht er die bessere und effektivere Zusammenarbeit mit den Schülern. Heute seien Lehrkräfte alltäglich mit Absentismus, Gewalt, Mobbing, dieses insbesondere im Internet und einer mehr und mehr spürbaren Wohlstandverwahrlosung Jugendlicher im einkommensstärksten Landkreis Deutschlands konfrontiert. Es sei Zeit, aufgrund dieser Entwicklung fachliche Unterstützung zu suchen, die von Kräften kommen solle, die dafür speziell ausgebildet wurden.

Die SPD-Fraktion stelle fest, dass es die Unterstützung nicht zum gesellschaftlichen Nulltarif geben könne. Die notwendigen Mittel seien grundsätzlich vom Land zu tragen. Aufgrund von Erfahrungen in Gemeinden, die die sofortige Notwendigkeit von Sozialpädagogen an Schulen bereits erkannt hätten, müsse es gegebenenfalls ergänzende Mittel des Landkreises geben.

Zur nächsten Sitzung des "Ausschusses für Schule, Sport und Kultur" hat die SPD-Kreistagsfraktion einen entsprechenden Antrag zum sofortigen Anschub dieses Prozesses gestellt. Darüber hinaus hat Bender für die Sitzung des Ausschusses noch eine Anfrage gestellt, inwieweit sich der 2005 beschlossene Umzug der Kreisvolkshochschule von Winsen/Buchholz nach Maschen ausgewirkt habe. Die Verwaltung werde gebeten, diesen Umzug zu evaluieren und mit den seinerzeit in den Beschlussvorlagen aufgeführten Sachdarstellungen zu vergleichen. Die SPD-Fraktion interessiere an dieser Stelle, ob tatsächlich Kosten eingespart wurden, so wie damals argumentiert wurde.