Der Stadtrat hat beschlossen, den öffentlichen Spielplatz Albert-Schweitzer-Str. / Röntgenweg wieder aufzubauen. Er ist seit mehreren Jahren immer wieder ein Streitthema und wurde nun vor Kurzem quasi über Nacht geräumt.

Der Spielplatz auf einem Privatgelände im Innenhof des Wohnkomplexes Albert-Schweitzer-Str. solle als Ersatz dienen. Dieser sei, so die Verwaltung, dazu hergestellt. Sie nimmt dazu Bezug auf den Rahmenplan aus 2010 sowie einen Gestattungsvertrag mit dem Eigentümer. Anstelle des öffentlichen Spielplatzes waren Parkplätze geplant.

Tatsächlich ist allerdings bis auf einen Kleinkinderspielplatz nichts hergerichtet, sodass hier nicht von einem Ersatz die Rede sein kann. „Ganze 43 Prozent aller Einwohner des Viertels sind Kinder. Das sind stadtweit mit Abstand die meisten. Es kann deshalb nicht sein, dass der Spielplatz einfach zugunsten von Parkplätzen abgeräumt wird, ohne dass Ersatz gebaut wurde“, so Heidi Lühr (Mitglied im Planungsausschuss).

Die Nachbarschaft müsse mehr zusammenhalten. Spielende Kinder dürften in unserer Gesellschaft kein Streitthema sein. „Eine konsequente Planung und Umsetzung ist im Sanierungsgebiet unerlässlich. Der Innenhof ist als Spielplatz derzeit keine Alternative. Hier wurde schlicht nur ein Spielplatz geschlossen, ohne gleichwertigen Ersatz zu schaffen“, kritisiert auch Ortsvereinsvorsitzender und Ratsmitglied Norbert Rath den Abbau. „Zumindest Maßnahmen, die eigenständig und ohne Abstimmung mit dem Eigentümer des Gebäudekomplexes von der Stadt realisiert werden können, sollten zeitnah und vor allem in einem Schritt realisiert werden. Hier vor Ort droht alles zur Hängepartie zu verkommen.“

Der Stadtrat hat gegen die Stimmen von CDU und FDP beschlossen, den öffentlichen Spielplatz wieder herzustellen. Er soll so lange in Betrieb bleiben, bis ausreichender und dauerhafter Ersatz geschaffen wurde.