Die Ratsfraktionen von SPD und Bündnis90/Die Grünen haben zum Lärmaktionsplan Stufe 3 gemeinsam zwei Anträge gestellt, um die Möglichkeiten, die es damit für die Stadt gibt, konsequent auszunutzen. Der Stadtrat wird die Anträge am 03. März 2022 diskutieren.

Das Ausmaß der Belastung durch vom Straßenverkehr verursachten Lärm, Schmutz, durch Abgase und Gefahren, der weite Teile der Bevölkerung in den Winsener Ortsteilen ausgesetzt sind, übersteigt seit Jahren jedes Maß des Erträglichen. An vielen Stellen werden zweifelsfrei gesundheitsschädliche Werte erreicht und überschritten. Dies wird durch Gutachten im Rahmen des Lärmaktionsplanes belegt. Dort werden auch die direkt betroffenen Haushalte gelistet.

Die Anträge von SPD und Grünen setzen genau dort an und umfassen die Einrichtung von Tempo 30 sowie Lkw-Durchfahrtsverboten auf den Ortsdurchfahrten in den Ortsteilen Scharmbeck, Luhdorf und Pattensen.

Der Straßenverkehr mit seinen Auswirkungen betrifft aber nicht nur die direkten Anwohner*innen der betroffenen Straßen, sondern wirkt sich auf die gesamten Dörfer aus: Der Lärm ist auch in den Gärten der zweiten und dritten Reihe störend. Radfahrer trauen sich nicht, auf der Straße zu fahren, obwohl dies sicherheitstechnisch aufgrund schmaler Gehwege sogar sinnvoll wäre. Schulkinder werden aus Angst vor den Gefahren des Straßenverkehrs mit dem Auto in die Schule gebracht, obwohl dies allen pädagogischen, gesundheitlichen und ökologischen Überlegungen widerspricht. Spazierengehen, eine Unterhaltung mit Nachbarn, Verweilen auf dem Dorfplatz, angstfreies Überqueren der Straße - all dies macht der übermäßige Verkehr zunichte und nagt damit am Dorfleben.

Wie die führende und deutschlandweit angesehene Anwaltskanzlei für Verkehrsrecht - Rechtsanwälte Günther - schlüssig dargelegt hat, bietet der nun vorliegende Lärmaktionsplan der Stufe 3 die rechtliche Grundlage, dem Missstand endlich wirksam und rechtssicher begegnen zu können, ohne nennenswerte Kosten zu verursachen. So erreichen wir schnell eine spürbare Entlastung für einen nennenswerten Teil der Winsener Bevölkerung, um deren Lebensqualität deutlich zu verbessern. Genau hierauf zielen die Anträge: Ergebnisse ohne zeit- und kostenintensive Planungen und Zerstörung von Natur und Umwelt für neue Straßen mit fragwürdigem Resultat!