Winsener Schullandschaft entwickelt sich
Die SPD in Winsen begrüßt ausdrücklich den einstimmigen Beschluss des Kreisschulausschusses zur Empfehlung einer Integrierten Gesamtschule (IGS) in Winsen. „Der Elternwille wird damit nach 20 jährigem Einsatz zur Kenntnis genommen und zur Erweiterung der Vielfalt in der Winsener Schullandschaft endlich umgesetzt. Das 3-gliedrige Schulsystem ist damit jedoch nicht abgeschafft, wie die lokale CDU glauben machen möchte, sondern erweitert!“ so Norbert Rath, SPD- Ortsvereinsvorsitzender in Winsen (Luhe).
Die Einrichtung einer IGS in Winsen, in die pro Jahrgang 150 Schüler aus dem Großraum Winsen (Stelle, Salzhausen, Hanstedt, Seevetal, Marschacht) drängen werden, hat natürlich Folgen für die Schullandschaft. Dr. Dieter Bender, schulpolitischer Sprecher der SPD-Kreistags- und Stadtratsfraktion: „Wir werden im Interesse aller Kinder dieses Großraums, insbesondere im Hinblick auf ihre Chancengleichheit, die Auswirkungen qualifiziert und sachbezogen bewerten. Hierbei spielt nicht nur die Errichtung einer IGS eine Rolle, sondern auch die heute so oft zitierte demografische Entwicklung“.
Auch ohne IGS ist die Unterrichtversorgung an beiden Hauptschulstandorten in Winsen - Hanseschule und Illmer Barg - nicht mehr gewährleistet. Durch die IGS wird dieser Prozess beschleunigt. Hier ist sachlich begründet zu entscheiden, an welchem Standort die Hauptschüler in Winsen weiter zur Schule gehen. Wobei sich aber tendenziell abzeichnet, dass die Hanseschule zu einer Ganztagsgrundschule umstrukturiert werden könnte.
Die Entscheidung, welche Schule dann zur IGS aufgebaut wird, hat ebenfalls großen Einfluss auf die künftige Struktur der Schullandschaft. Es scheint unumstritten, dass eine der Realschulen, die Johann-Peter-Eckermann oder die Realschule Roydorf zu einer IGS umgewandelt werden muss. „Basierend auf qualifizierte Angaben zum Erweiterungsbedarf für die IGS und die verbleibende Realschule, Leerständen von Schulgebäuden im Großraum Winsen und insbesondere zu fahrende Strecken für die Schüler, um zur bevorzugten Schule zu kommen, werden wir dies auf der Sachebene und nicht auf der emotionalen Ebene entscheiden“, so Dirk Oertzen, SPD-Fraktionsvorsitzender.
Alleine durch die demografische Entwicklung, d.h. auch ohne eine IGS in Winsen, ergeben die Schülerzahlen für Stelle ab dem Jahr 2016-18 keine Perspektive zur Weiterführung der Haupt- und Realschule. Mit einer IGS in Winsen tritt dies 2-3 Jahre vorher ein! D.h. ohne zusätzliche Schüler aus anderen Gemeinden wird der Schulstandort verschwinden. Würde dies eintreten, sind die Haupt- und Realschüler aus Stelle in Winsen aufzunehmen. Die in Winsen verbleibende Realschule müsste dann wahrscheinlich auf eine heute nicht erlaubte 5-zügige Realschule ausgebaut werden und in Stelle stehen gerade renovierte Schulräume leer. Dr. Dieter Bender: „Aus unserer Sicht nicht tragbar ! Fakten sind: 1. Durch eine IGS werden aus anderen Schulstandorten Schüler nach Winsen gezogen. 2. Mittelfristig kann der Schulstandort Stelle nur erhalten bleiben, wenn aus anderen Räumen Schüler dorthin fahren. Wenn dies gewollt ist, muss die Länge des Schulwegs ein entscheidendes Kriterium sein!“
Die Winsener SPD sei bereit, sich an der Gestaltung gemeinsamer Lösungswege mit den Nachbarn aus Stelle und der Elbmarsch aktiv zu beteiligen. Norbert Rath: „Eine hohe Akzeptanz von Eltern und Schülern ist letztlich das Ziel von Schul- und Bildungspolitik, einseitige Debatten sind deshalb fehl am Platz.“