Zur Entsorgung und Endlagerung des Treibhausgases CO2 plant die CDU/CSU/FDP Bundesregierung, das bei der Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen entstehende Gas durch Verpressung in tiefer liegende Bodenschichten einzulagern. Dadurch soll die CO2 Bilanz entlastet werden. Ein möglicher Standort für dieses Verfahren liegt u. a. in Winsen-Hoopte.

Die Winsener SPD wendet sich gegen diese Einlagerung, wenn die Eignung dieser Lagerstätte nicht vorab nachgewiesen wird und den Bürgern keine frühzeitige und ausreichende Beteiligung zugestanden wird.

Das Kabinett hat das CCS-Gesetz (Carbon Capture and Storage) beschlossen, doch diese neue Klimaschutzstrategie ist nicht unumstritten, denn nicht alle potenziell zu untersuchenden Lagerstätten sind gleich gut geeignet: „Gasaustritte aus dem Boden und die Versalzung des Grundwassers sind möglich und könnten damit gesundheitsgefährdende Folgen für die Anwohner haben“, erklärte Karsten Smid von Greenpeace Deutschland bei einem Besuch der SPD-Ratsmitglieder Birgit Eckhoff und Thorsten Perl im Juni dieses Jahres. Durch den (erneut) beschlossenen Atomausstieg werde jetzt intensiver über diese neue Möglichkeit zur Klimaschonung diskutiert. Mögliche Standorte sollen untersucht werden - dadurch kommt auch der geplante Standort in Hoopte wohl viel früher als ursprünglich geplant (2020-2025) ins Gespräch.

Die dort zu untersuchende Lagerstätte würde von der Größe her (nach ersten Einschätzungen) ausreichen, um den CO2 Ausstoß eines Jahres aus dem neuen Kohlekraftwerk in Moorburg aufzunehmen. Nur 30 Jahre wird der Betreiber (hier Vattenfall) für die Sicherheit dieser Lagerstätte zuständig sein, danach geht das Risiko (und die Haftung bzw. Schadabwehr) auf die öffentliche Hand über.

Die SPD wird nicht abwarten, bis es zum Raumordnungsverfahren kommt und der Bürger und die Politik (wie im Falle der NEL) keine Chance mehr haben, etwas gegen diese Einlagerung zu unternehmen. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, habe sie auch in diesem Fall keine Möglichkeit, im Vorfeld einzugreifen – hier sind die Politik und Bürger gefragt. „Wieder einmal wird der Bürger nicht frühzeitig mit auf den Weg genommen“, so Birgit Eckhoff. „Wissen wir doch aus leidvoller Erfahrung, dass wir als Bürger und Politiker gemeinsam und schnell handeln müssen, bevor wir vor vollendete Tatsachen gestellt werden.“ Deshalb hat sich die SPD bereits bei Greenpeace informiert und wird auf einer Bürgerveranstaltung im August über die CCS Technologie, die Herausforderungen dieses Verfahrens und auch die damit verbundenen Risiken informieren.

„Jeder soll sich frühzeitig und umfassend informieren können, um sich ein eigenes Bild zu machen um besser zu beurteilen, was die geplante CO2 Lagerstätte bei Hoopte für den Einzelnen bedeutet“, so Birgit Eckhoff und Thorsten Perl abschließend.