Zu Beginn des Jahres hatte der Kreistag die Planung der seit Jahren oder sogar Jahrzehnten umstrittenen Ortsumgehung Luhdorf/Pattensen gestoppt. Trotzdem wurde das Raumordnungsverfahren vorangetrieben und nun abgeschlossen. Die Winsener SPD erwartet nun, dass das Buch damit zugeschlagen ist.

„Mit den nun veröffentlichten Ergebnissen des Raumordnungsverfahrens ist das Projekt Ortsumfahrung endlich abgeschlossen. Ein seit Jahren geldverschlingendes Projekt, das im Grunde wie Fass ohne Boden war, ist damit endlich beendet. Der Kreistag hat mit einer Mehrheit aus SPD, Grüne/Linke und Freien Wählern die Reißleine gezogen und stattdessen die Kreisverwaltung per Beschluss aufgefordert, sich für verkehrsberuhigende Maßnahmen einzusetzen. Dabei ist nun vor allem die Stadt Winsen gefordert“, so die Winsener Kreistagsabgeordnete Ursula Caberta.

Der aktuell ausliegende Lärmaktionsplan ist dabei ein wichtiges Instrument. „Es wird darin eindeutig die hohe Lärmbelastung sowohl in den Ortsteilen als auch an verschiedenen Punkten in der Kernstadt belegt“, so Fraktionsvorsitzender Benjamin Qualmann und ergänzt: „Für die Ortsteile Luhdorf und Pattensen haben wir das Thema Lkw-Durchfahrtsverbot wieder zur Sprache gebracht. Auch wenn die Verwaltung es als schwierig deklariert, sollte gerade das sowohl Stadtrat als auch Verwaltung anspornen, dieses wichtige Ziel über den Lärmaktionsplan zu erreichen.“

Unbeirrt vom eindeutigen Beschluss des Kreistages zum Stopp der Ortsumfahrungen wurde jedoch das Raumordnungsverfahren verwaltungsseitig weiter vorangetrieben und nun öffentlichkeitswirksam veröffentlicht. „Kreis- und Stadtverwaltung machen damit deutlich, dass sie nach wie vor nicht gewillt sind, sich von der Autobahneckverbindung gedanklich zu lösen. Wir sind gespannt, ob der Lärmaktionsplan am Ende auch tatsächlich vom Winsener Stadtrat beschlossen wird, denn die Entscheidung wird wohl erst nach der Kommunalwahl getroffen“, so Caberta.

Verkehrsberuhigung muss jetzt stadtweit im Fokus aller politisch Verantwortlichen sein. Zeit genug ist vergangen. Die Menschen haben einen Anspruch darauf, endlich Taten zu sehen.