Der neue Standort für die Grundschule in Stöckte gegenüberliegend des Grasweges ist keine optimale Lösung und treibt die Zersiedlung des Ortsteils voran. Aus Sicht der SPD-Fraktion wurden nicht alle Wege beschritten, um am bisher vorgesehenen Standort im Ortskern eine Lösung zu finden.

Hintergrund: Im Jahr 2015 wandten sich acht Grundstückseigentümer in einem gemeinsamen Schreiben an die Stadt Winsen, um ihre Flächen zur Überplanung zur Verfügung zu stellen. Ziel der ortsansässigen Stöckter war, bezahlbaren Wohnraum für Familien zu schaffen. In diesem Schreiben erklärten sie, dass sie bereits seit 2012 ihre Grundstücke für das Partnerschaftsmodell zur Verfügung gestellt hätten, allerdings keine Anfrage seitens der Verwaltung bei ihnen eingegangen wäre.

Dem Schreiben ist ebenfalls zu entnehmen, dass zwischen 2012 und 2015 noch weitere Eigentümer hinzugekommen sind und sich nunmehr für eine Überplanung aussprechen. In der Sitzung des Planungsausschusses am 31. Mai 2016 stellte die Verwaltung fest, dass die Grundstücksflächen für die weitere Stadtentwicklung langfristig eine interessante Perspektive bietet. Aufgrund anderer Flächen im Stadtgebiet Winsen wurde die Anfrage der Stöckter Bürger ablehnend entschieden. Das war vor sechs Jahren.

Drei Jahre später, in 2019, diskutiert die Verwaltung über einen neuen Schulstandort in Stöckte und kann sich offenbar nicht mehr an die Grundstücke und deren Eigentümer von 2015 erinnern. Seit Anfang 2022 steht fest, dass die Grundschule an einem Standort gebaut wird, der vor allem durch seine Lage dafür sorgt, dass sich die Anzahl der Elterntaxis im Stadtgebiet weiter erhöhen wird.

Vor allem die CDU sprach sich 2016 gegen die Zersplitterung von Ortsteilen aus. Genau dem stimmen sie nun sechs Jahre später zu. Auch die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen, welche sich erst vor Kurzem im Planungsausschuss gegen die Zersplitterung und Zersiedlung von Pattensen aussprach, unterstütz dieses nun in Stöckte.

„Da absehbar an dem neuen Standort mehrheitlich festgehalten wird, sehen wir nun die Verwaltung in der Pflicht, an der Hoopter Straße auf beiden Seiten vernünftige Fuß- und Radwege zu bauen, auch wenn es sich um eine Kreisstraße handelt. Diese Verantwortung kann die Stadt und die den Schulstandort unterstützenden Fraktionen nicht an den Landkreis abwälzen“, so stv. Fraktionsvorsitzende Christine Glawe. Zudem seien eine sichere Zuwegung über den Grasweg sowie mehrere Ampelanlagen zur Überquerung der Hoopter Straße zu errichten. „Das nun verstärkte Überqueren der Hoopter Straße der Kinder zum Erreichen der Schule ist ein unnötiges Risiko. Hoffentlich bereuen wir es nicht“, so Glawe.

Schulstandort Stöckte
Standort der Grundschule Stöckte (Blick aus dem Grasweg)